Die Bundeskanzlerin Deutschlands trat am 24. Juni 2016 vor die Kameras und erklärte, die Entscheidung der Briten für einen Brexit müsse mit „historischem Bewußtsein“ mit Schlussfolgerungen bedacht werden. Dies wirft die Frage auf, welches „historisches Bewußtsein“ Frau Merkel hat, um den Brexit einzuordnen. Merkel meint: „Die Idee einer europäischen Einigung war eine Friedensidee“. Zwischen den Zeilen klingt das so, die Briten wollen keinen Frieden, weil sie dieser Friedensidee in ihrer konkreten weltlichen Gestalt EU nicht mehr folgen wollen. Wo den Briten der Schuh drückt, ist dann nachrangig. Mit dieser besserwisserischen Kultur des Weghörens spaltet Merkel Europa immer tiefer, sie ist damit selbst eine Ursache für den Brexit. Merkels historisches Bewußtsein ist befangen, weil sie selbst ein Teil des Problems ist.
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Wider die Wunschwelten
Politik bleibt hinter ihren Möglichkeiten zurück, wenn Wunschdenken und Wirklichkeitsverweigerung sich breit machen. Dann regieren Gesinnungsstreitigkeiten. Diese sorgen für Polarisierung statt für Sachorientierung. Dieses Problem greift neuerdings Thilo Sarrazin in seinem vielbeachteten Buch „Wunschdeneken“ auf; doch die Weichenstellungen dafür reichen mehrere Jahrzehnte in die Geschichte der Bundesrepublik Deutschland zurück.
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